fernweh und los

0570_Joekulsarlon-Gletschersee
Pingvellir
0381_Fahrt-zur-Pakgil
1351_Snaefellsnes
0810_Krafla
0990_Godafoss
1204_Hvitserkur-Vatnsness
1322_Latrabjarg
0531_Joekulsarlon-Gletschersee
0575_Joekulsarlon-Gletschersee
1380_Arnarstapi
1369_Malarrif-Snaefellsnes
1208_Vatnsness-Halbinsel
0806_Myvatn-Nature-Bath
0135_Geysir-Strokkur
1230_Fahrt-in-die-Westfjorde
0740_Seydisfjoerdur-Ostfjorde
0493_Skaftafellsjoekull-Gletscherzunge
0375_Fahrt-zur-Pakgil
1120_Saudakrokur
2326_Reykjavik-Arbaejarsafn_Freilichtmuseum
0321_Vik-Wanderung-Reynisfjall
0379_Fahrt-zur-Pakgil
0292_Skogafoss
1213_Vatnsness-Halbinsel
1413_Hraunfossar-Lavafaelle
0453_Skaftafellsjoekull-Sjonarnipa
0803_Myvatn-Nature-Bath
1329_Latrabjarg
1254_Isafjoerdur-Wanderung-Naustahvilft
0541_Joekulsarlon-Gletschersee
0373_Fahrt-zur-Pakgil
0303_Nahe-Kap-Dyrholaey
1328_Latrabjarg
1156_Glaumbaer-Torfgehoeft
0742_Eglisstadir-Ostfjorde
0347_Vik-i-Myrdal
1271_Osvoer-Bolungarvik
1297_Westfjorde
0936_Selfoss
1277_Osvoer-Bolungarvik
1125_Saudakrokur
0342_Vik-i-Myrdal
0148_Geysir-Strokkur
0155_Geothermalfeld
0800_Myvatn
1411_Hraunfossar-Lavafaelle
0547_Joekursarlon-Gletschersee
0923_Detifoss
1123_Saudakrokur
0574_Joekursarlon-Gletschersee
0302_Nahe-Kap-Dyrholaey

Island - Reisebericht

(26.05. - 10.06.2007)

26.05.2007   Halbinsel Reykjanes

Dreieinhalb Stunden dauert der Flug nach Island und wir landen um 15:45 Uhr in Keflavik.

Nachdem wir den Mietwagen abgeholt haben, fahren wir direkt zur Küste nach Gardskagi. Es ist nicht weit vom Flughafen entfernt, und man ist schnell dort.


Die erste Übernachtung wollen wir uns im etwa einer halben Stunde entfernten Hafnarfjördur suchen, aber leider ist bei unserer Ankunft schon niemand mehr an der Rezeption. Nach Rücksprache mit einem anderen Gast beschließen wir, später wiederzukommen und einfach das Zelt nebenan auf dem Campingplatz aufzuschlagen. Die Formalitäten können wir auch am nächsten Morgen erledigen.


Den Abend nutzen wir, um uns Hafnafjördur anzuschauen und später fahren wir an die Südküste. Viele Lavafelder sieht man hier und von weitem dampft schon die Blaue Lagune im klaren Abendhimmel.
Um 23:00 Uhr sind wir wieder am Campground und da es noch taghell ist, bauen wir zuerst das Zelt auf und später essen wir in der Herberge.

ÜN Hafnafjördur
219 km

27.05.2007 Goldener Zirkel

Die Nacht ist klar und dementsprechend frostig. Wirklich frostig, denn die Wiese ist weiß und die Autoscheiben zugefroren. Das Freikratzen der Scheiben erledigt glücklicherweise die stärker werdende Sonne für uns.

Wir fahren heute den Goldenen Zirkel und beim ersten Fotostopp an einer kleinen schönen Kirche vor großer Bergkulisse spricht uns ein Farmer an und erzählt uns von der Gegend.
Nach einer sehr schönen Fahrt durch Islands Bergwelt kommen wir in Pingvellir an und da es noch früh am Tag ist, sind wir so ziemlich die einzigen Touristen hier.
In Pingvellir kam das erste Parlament Islands zusammen. Schon 930 n. Chr. tagte man hier.
Außerdem ist in diesem Gebiet sehr schön die Auswirkung der Kontinentaldrift zu sehen. Die nordamerikanische und die eurasische Platte treffen hier aufeinander, es bildeten sich Schluchten und der Boden senkte sich ab.
Wir fahren weiter über Laugarvatnshellir, einer breiten Höhle, bis zum Geysirfeld, bei dem man schon von weitem die dampfende Wassersäule des Strokkur sehen kann. Überall blubbert es und es ergeben sich tolle Farbenspiele mit dem Wasser auf den farbigen Böden.

Nächstes Ziel ist der goldene Wasserfall Gullfoss. Das Wasser fällt im Zickzackkurs 20 m in die Tiefe; wirklich sehr beeindruckend.
Letzte Station für heute ist der Lavakrater Kerid, ein kreisrunder Krater, in dem ein tiefblauer See in der Abendsonne schimmert.
 
Unsere Unterkunftssuche in Selfoss bleibt erfolglos, aber etwas weiter in Hella werden wir fündig und mieten für 5000 Kr eine Hütte mit Bad und Kochnische. In Selfoss sollte es das Doppelte kosten.

ÜN Hella
263 km

28.05.2007 Vik

In der Nacht hat es heftig geregnet und wir fahren bei Schauerwetter zum Torfhof Keldur.

Sehr imposant ist der von hinten begehbare Wasserfall Seljandsfoss und oberhalb des Skogafosses bieten sich tolle Bilder von brütenden Vögeln vor rauschenden Wassermassen.

Weiter geht es nach Vik, wo wir nachmittags ankommen.
Wir wandern hinauf zum Reynisfjall, einem Berg mit schöner Steilküste und Blick auf den Felstorbogen Dyrholaey. Den in allen Reiseführern angepriesenen schönsten Strand besichtigen wir erst von oben und später auch noch von unten. Viele rund geschliffene schwarze Steine bilden den Strand, im Meer die Felsnadeln Reynisdrangar und eine Höhle aus Basaltgestein gibt es ebenfalls zu sehen.

Das Wetter hat sich ab dem Nachmittag so weit gebessert, dass wir abends Sonnenbrände haben.
Nachdem wir uns eine Unterkunft besorgt haben, gehen wir mehr schlecht als recht essen und fahren danach den sehr lohnenden Weg zur Pakgil. Die Straße führt über atemberaubende Pässe und gewährt Einblicke in tiefe Schluchten, die wohl von ehemaligen Gletscherarmen so ausgebildet worden sein müssen. Am Horizont immer Ausblicke auf den Gletscher Myrdalsjökull.

ÜN Vik
192 km

29.05.2007 Das Gletschergebiet

Heute haben wir eine Unterkunft mit Frühstück und um 8:00 Uhr wundern wir uns, warum die Tische noch nicht gedeckt sind. Auf unsere Nachfrage in der Küche bekommen wir die Antwort: Es ist doch erst kurz nach sieben!

Wir checken die Zeit und finden heraus, dass wir tatsächlich seit drei Tagen mit einer Stunde Vorsprung durch Island fahren, da wir die Uhr nur um eine statt um zwei Stunden vorgestellt haben.


In Kirkjubaejarklaustur fahren wir zu den Basaltsteinen Dverghamrar und ein Stück weiter, auf dem Weg nach Skaftafell, liegt die kleine Kirche Nupsstadur, bei der selbst die Orgel Miniformat hat.

Schon von weitem sehen wir die Kulisse des Vätnajökull, dem größten Gletscher Europas. Wir informieren uns zuerst im Visitor Center und wandern danach hinauf zum Svartifoss, einem Wasserfall, der von Basaltsäulen umgeben ist. Danach geht es weiter zum Aussichtspunkt Sjonarnipa. Hier steht man oberhalb des Gletschers Skaftafellsjökull und hat einen tollen Blick auf die große Eisfläche.
Wieder im Tal angekommen gehen wir auf einem leichten Weg zur Gletscherzunge um zu fotografieren.

 
Unser Weg führt weiter zum Jökulsarlon, dem See, auf dem tausende von Eisbergen schwimmen, die vom Gletscher abbrechen und langsam Richtung Meer treiben. Einige bleiben am schwarzen Strand liegen und bieten schöne Kontraste.
Wir bekommen abends wieder Sonnenschein und laufen den ganzen See ab, der größer ist, als wir dachten. Unzählige Eisformationen lassen uns unzählige Fotos schießen und filmen.

Spät machen wir uns auf, um eine Unterkunft zu suchen und wir finden etwas Nettes in der Jugendherberge Vagnsstadir.
Morgen fahren wir noch mal ein Stück zurück, um die Treckerfahrt zur Insel Ingolfshöfdi zumachen. Dafür hat heute die Zeit nicht gereicht, aber die Fahrt wird uns wärmstens von anderen Touris empfohlen.
 

ÜN JH Vagnsstadir
275 km

30.05.2007 Ostfjorde

Auf der Rückfahrt zur Insel Ingolfshöfdi halten wir wieder am Jökulsarlon und gehen an den Meeresstrand, um zu fotografieren.

Hatten wir während unseres Urlaubs bisher immer Glück mit dem Wetter, ist es heute leider sehr trüb und nach einer knappen Stunde Wartezeit auf dem Parkplatz vor Ingolfshöfdi kommt die Fahrerin und muss uns wegen üblen Winden die Fahrt absagen. Schade, aber da kann man wohl nichts machen.

Wir fahren weiter in Richtung Höfn, wo wir uns am Meer gegen die Attacken der Küstenseeschwalben zur Wehr setzen. Danach füllen wir unsere Vorräte im Supermarkt auf und sehen uns dann die Gletschershow in der Tourist Office an.

Weiter geht es in Richtung Ostfjorde und im Ort Djupivogur halten wir, um im Haus Langabud (Bj. 1790) einen Kaffe zu trinken und uns nach Ausflügen zur Insel Papey zu erkundigen. Die Wetteraussichten für morgen sind auch nicht gerade rosig und man macht uns wenig Mut, dass wir zur Insel kommen.


So fahren wir weiter Richtung Norden und sehen noch tolle Fjordlandschaften. Zahlreiche Fotostopps in der Abendsonne lassen uns nur langsam vorankommen und es ist schon spät, als wir uns nach einer Unterkunft umschauen. Es wird nicht einfach, etwas Passendes zu finden und schließlich bleiben wir in der etwas größeren Ortschaft Reydarfjördur, um uns umzuschauen. Hier gibt es eine große Aluminiumhütte und demnach Arbeit für die Bevölkerung, aber zu unserem Leidwesen keine große Auswahl an Unterkünften.

Die Ostfjorde sind teilweise touristisch noch nicht so erschlossen, wie manch andere Gegend in Island und in einem Hotel bietet man uns ein Zimmer zum Preis von 200 Euro an. Nach Verhandlungen sind wir bei 140 Euro angekommen, aber das muss nicht sein. Der nahe Campingplatz bietet eine beheizte Hütte, die gar nichts kostet und so wird die Isomatte unser Bett. Wenigstens gibt es hier eine gute Pizzeria, die wir später aufsuchen.

ÜN Reydarfjördur
411 km

31.05.2007 Myvatn

Heute Nacht hat es geregnet und da die Wetteraussichten für die Ostfjorde nicht so gut sind, für den Norden dafür umso besser, beschließen wir, weiter zum Myvatn zu fahren.

Nach einem kurzen Stopp in Eglisstadir fahren wir über eine spektakuläre Passstraße im dichten Nebel nach Seydisfjördur. Auf dem Pass liegt noch viel Schnee und die Rettungshütten am Rande der Straße lassen auf harte Winter schließen.

Nach diesem Abstecher fahren wir durch bis Reykjahlid am Myvatn, dem Mückensee und auf der Fahrt sehen wir eine Rentierherde und wieder viele Wasserfälle.
Das Wetter hier hat sich schlagartig gebessert und für morgen sind 20 °C gemeldet. Da die Saison gerade erst anläuft, haben wir keine Probleme, eine sehr schöne Unterkunft zu finden und buchen vorerst für zwei Nächte.


Mit den Mücken des Myvatn schließen wir schnell Bekanntschaft, als wir uns an der Südseite des Sees die Pseudokrater ansehen. Die Insekten sitzen zu Hunderten auf dem warmen schwarzen Boden und warten darauf, dass wir vorbeikommen. Uns ärgert es, aber die zahlreichen Vögel wird es umso mehr freuen.
Am Solfatarenfeld Hverir stinkt es nach faulen Eiern und Schwefel, dampft und zischt es aus der Erde und Schlammlöcher blubbern vor sich hin. Die Erde schimmert in tollen Farben.
Abends gehen wir zum Schwimmen in das Myvatn Nature Bath, wo heute nicht viel Betrieb ist und wir uns so im nach Schwefel riechenden Wasser entspannen können.

ÜN Reykjahlid
310 km

01.06.2007 Krafla-Detifoss

Der Tag beginnt mit einem Gemisch aus Wolken und Sonne. Wir fahren zum Vulkan Krafla und gehen hinauf zum Krater. Man kann um den Kraterrand herumwandern und passiert am anderen Ende ein Feld mit dampfenden und stinkenden Dampflöchern. Der Krater ist mit türkisblauem Wasser gefüllt, auf dem sich eine Eisfläche gebildet hat. Der Winter war lang in diesem Jahr!

Der zweite Programmpunkt heute ist die Leirhnjukur-Vulkanspalte, die nicht weit entfernt vom Krater ist. 1984 das letzte Mal ausgebrochen, durchwandert man hier Lavafelder, die noch immer viel Dampf ablassen. Überall gibt es Spalten und Höhlen, aus denen Rauch aufsteigt und am Beginn der Felder liegt ein äußerst sehenswertes Solfatarenfeld. An den Gestank haben wir uns mittlerweile gewöhnt.

Wir haben heute tolles Wetter bekommen und im Laufe des Tages steigt die Temperatur auf 22°C. Sicher isländischer Rekord in diesem Jahr und wir hätten nicht gedacht, dass wir in diesem Urlaub T-Shirt-Wetter bekommen würden. Wir fahren weiter zum Detifoss, dem größten Wasserfall Europas und laufen anschließend zum nicht weniger beeindruckenden Selfoss. Da es noch früh am Nachmittag ist, fahren wir weiter Richtung Norden, in der Hoffnung, an den Steilküsten der Halbinsel Tjörnes Papageientaucher zu finden, aber leider bleibt unsere Suche erfolglos. In Husavik halten wir. Die kleine Stadt liegt traumhaft an einer Bucht und bei sonnigem Wetter können wir auf der anderen Seite die schneebedeckten Berge des Viknafjöll sehen. Nach einem Einkauf fürs Abendessen fahren wir zurück nach Reykjahlid.

ÜN Reykjahlid
274 km

02.06.2007  Varmahlid

Zu Beginn des Tages besteigen wir den Krater Hverfell und beschließen danach, heute nur ein kurzes Stück bis Akureyri, der größten Stadt im Norden Islands, zu fahren.
Auf dem Weg liegt der Godafoss, oder auch Götterwasserfall.

Leider wiederholt sich das schöne Wetter von gestern nicht und zwischendurch bekommen wir etwas Regen.

Nach der Ankunft in Akureyri begeben wir uns auf Zimmersuche und finden eines, dass in ca. 2 Stunden bezugsfertig sein soll.

Wir sehen uns in der Zwischenzeit die Stadt an und da uns nach den vielen tollen Naturerlebnissen diese Stadt wenig anspricht, stornieren wir das Zimmer wieder und fahren noch ein Stück weiter bis Varmahlid, einer Gegend, die für ihre Pferdezucht bekannt ist. Quartier finden wir schnell und günstig auf einem Bauernhof. Und da sich das Wetter am Nachmittag wieder bessert, erkunden wir die Gegend und fahren bis Saudarkrokur, einer Stadt, in der es viel Fischhandel und Pferdezucht gibt.

Im Hafen finden wir große Gerüste mit Trockenfisch und später auf der Rückfahrt halten wir beim Torfhof Glaumbaer, einer der am häufigsten besuchten Sehenswürdigkeiten Islands. Wir treffen hier erst abends ein und sind dadurch die einzigen Touristen.

ÜN Varmahlid
305 km

03.06.2007 Glaumbaer

Da es gestern schon zu spät für eine Besichtigung Glaumbaers war, holen wir dies am heutigen Morgen nach.

Der Hof ist wirklich sehenswert. Ein 20 m langer Gang verbindet die vielen Zimmer miteinander und in den Räumen ist das Leben von damals anschaulich dargestellt.

 Nicht weit von hier liegt ein weiteres altes und schönes Bauwerk. Die 1834 gebaute Torfkirche Vidmyri gilt als eine der schönsten Torfkirchen Islands.

Unsere Fahrt führt uns weiter um die Halbinsel Vatnsnes und an der Ostküste dieser steht der Basaltfelsen Hvitserkur. An Nord- und Westküste sind Sandbänke mit Seehunden zu sehen.
Unser Tagesziel liegt am Beginn der Westfjorde und in Holmavik finden wir schnell eine sehr schöne Unterkunft. Die Stadt selbst gibt nicht viel her und außer an der Tankstelle ist nirgends etwas los. Heute haben wir ein Zimmer mit Meerblick, Meeresrauschen inklusive. Bisher die schönste Unterkunft unseres Urlaubs.

ÜN Holmavik
353 km

04.06.2007 Die Westfjorde

An einem wolkenverhangenen Morgen fahren wir los nach Isafjördur. Die Straße ist auf der 200 km langen Strecke fast ganz geteert und führt über steile Pässe an spektakulären Fjorden entlang. Man kommt wesentlich langsamer als auf der Ringstraße voran, wobei einige Fotostopps und kreuzende Schafe auch dazu beitragen.

In Isafjördur bekommen wir wieder schnell eine schöne Unterkunft und besteigen als erstes den Naustahvlift, einen steilen Berghang, von dem man einen grandiosen Blick auf Isafjördur hat.
Nachmittags fahren wir nach Boloungarvik, Islands nördlichster Stadt. Kurz vor dem Ortseingang steht ein schöner Leuchtturm und danach sieht man am Weg das historische Fischereimuseum Osvör. In zwei Hütten sind allerlei Gegenstände des Lebens der Fischer ausgestellt.
Den Abend verbringen wir in Isafjördur. Viel ist hier nicht los, obwohl die Stadt mit über 3000 Einwohnern die größte Stadt der Westfjorde ist. Im Gegensatz zu den umliegenden Ortschaften wirkt sie dennoch ein bisschen wie eine Großstadt.

ÜN Isafjördur
272 km

05.06.2007 Latrabjarg

Der erste Tag, an dem es durchregnet. Die Berge sind von dichten Wolken umgeben und die Wettervorhersage für den Tag in dieser Region verspricht keine Besserung. So legen wir einen Fahrtag ein und wollen uns in den Westfjorden wenigstens noch den Vogelfelsen Latrabjarg ansehen.

Kurz hinter Isafjördur passieren wir einen 6 km langen Tunnel, der nur einspurig, mit Ausweichbuchten für den Gegenverkehr, ist. Überall werden Tunnel durch die Berge getrieben, da die Berge bis zu einem Drittel des Jahres unpassierbar sind und dadurch die Ortschaften teilweise von der Außenwelt abgeschnitten sind. Die Notunterkünfte auf den Bergen sind mit Haken und Stahlseilen versehen, damit Rettungshubschrauber sie direkt an den Haken nehmen können.

Den äußerst imposanten Wasserfall Dynjandi sehen wir leider nur im Regen. 100 m stürzt das Wasser hier über fünf Stufen herab.

Die Straße zum Latrabjarg ist, wie auch einige andere am heutigen Tag, in einem sehr schlechten Zustand und die Fahrt im Regen ist nicht gerade schön, obwohl es einige sehenswerte Strände, Schiffswracks und Klippen gibt.
Entschädigt werden wir am Vogelfelsen mit einer wirklich eindrucksvollen Kulisse. Die Küste ist über 400 m hoch und man kann von verschiedenen Stellen aus die Klippen mit den Vögeln sehr schön einsehen. Für uns der schönste Vogelfelsen Islands.
Direkt am Parkplatz nisten im oberen Teil der Felswand die Papageientaucher, die einen bis auf einen Meter Entfernung an sich heranlassen. Wir fotografieren und filmen viel, auch wenn es immer noch unentwegt regnet.
Die Fahrt entlang der Südküste der Westfjorde ist sehr schön. Wir sehen viele Fjorde und Sandstrände und an zwei Stellen schießt heißes Wasser an die Oberfläche.

ÜN Bjarklandur
481 km

06.06.2007 Snaefellsnes

Von Bjarklandur aus fahren wir nach Budardalur, denn wir möchten uns heute die Halbinsel Snaefellsnes anschauen.


Empfohlen wird in jedem unserer vier Reiseführer der Haifischhof Bjarnarhöfn, aber nach unserer Meinung ist dieses Sammelsurium an altem Gerümpel, das auf jedem Trödelmarkt zu finden ist und hier als Museum angepriesen wird, etwas zu sehr gelobt worden. Für 500 Kr sieht man alte Schreibmaschinen, Grammophone, Dosen, Briefmarken, ausgestopfte Vögel usw. Würden zwischendrin nicht ein paar Gebisse von Haifischen und das große Boot stehen, würde man sich fragen, was dies alles mit Fischen zu tun haben soll.

Ein wenig wird aber dann noch über das Trocknen des Haifischfleisches erzählt und eine Kostprobe gibt es ebenfalls. Am Ende der „Führung“ kann man sich die Trockengestelle ansehen, aber alles in allem können wir diese Tour nicht weiterempfehlen.

Auf der Fahrt nach Olafsvik setzt wieder Regen ein, aber an der Westspitze der Halbinsel ist es schlagartig sonnig. Leider hängen rund um den Gipfel des Snaeffelsjökull dicke graue Wolken, so dass wir nur wenig vom angepriesenen Blick zu sehen bekommen.
Die Fahrt geht weiter entlang der Südküste und wir halten am Leuchtturm von Malarrif. Tolle Brandung und schönes Panorama.
Schöne Vogelfelsen sind an der Küste zwischen Hellnar und Arnastapi zu finden und bei Budir steht eine Holzkirche aus dem Jahre 1848.

Nach einiger Suche nach einer Unterkunft werden wir fündig und schlafen heute in einem frisch renovierten Haus von 1895. Es ist traumhaft eingerichtet und für den Abend haben wir das komplette Haus für uns allein. Spät kommen noch zwei weitere Übernachtungsgäste.


ÜN Borgarnes
410 km

07.06.2007 Hraunfossar

Was für eine Überraschung am frühen Morgen: Mein Flugzeugnachbar vom Hinflug kommt morgens die Treppe hinunter. Wir hatten uns während des Fluges über unsere Routen unterhalten und da diese völlig unterschiedlich waren, wundern wir uns umso mehr, dass wir uns in diesem schönen Haus begegnen.

Wir tauschen Erfahrungen aus und nach dem Frühstück fahren wir weiter Richtung Reykholt.
Auf dem Weg dorthin liegt Delidartunghver, die wasserreichste Quelle Islands. Schon von weitem sieht man den Wasserdampf des 97 °C heißen Wassers, das hier aus dem Boden kommt. Die Quelle versorgt zwei größere Städte mit Fernwärme. Es gibt Gemüsefelder und an einem Stand kann man sich abgepackte Tomaten nehmen und dafür 100 Kr in eine Box werfen.

Wir fahren weiter zu den Hraunfossar, den Lavafällen. Hier fällt das Wasser auf ca. 1 km Breite eine Felswand herunter. Etwas darüber ein weiterer Wasserfall. Am Bjarnafoss fällt das Wasser in Kurven die Wand herunter.


Da sich in diesem Gebiet viele Höhlen befinden, fahren wir zur Höhle Vidgelmir, in deren gewaltigen Eingang wir hinabsteigen. Da man ohne Führer keine Tour machen soll, belassen wir es bei dem Blick ins Schwarze und fahren danach nach Husafell zur Schlucht Baejargil. Wir möchten den Berg Baejarfell besteigen.
Der Aufstieg scheint endlos zu sein, denn nach jedem erklommenen Bergvorsprung, der von unten wie die Bergspitze aussieht, erscheint ein neuer Vorsprung. Nach zwei Stunden sind wir endlich oben und der Blick ins Tal ist schön. Leider wird der Gletscher Ok von Wolken verhüllt und die Wanderung ist für uns die einzige, die wir nicht besonders lohnenswert finden.

Nachmittags machen wir uns auf den Weg nach Reykjavik, denn unser Urlaub besteht nun nur noch aus dem kommenden Wochenende.
In Reykjavik sind alle Unterkünfte belegt, bzw. kaum zu bezahlen und deshalb fahren wir nach Hafnafjördur. Hier kennen wir ein nettes Gasthaus vom Beginn unserer Reise, in dem wir ein schönes Zimmer bekommen. Da wir drei Nächte bleiben möchten, müssen wir nur zwei bezahlen. Mit dem Auto fährt man ca. 15 Min. bis ins Zentrum Reykjaviks und die Halbinsel Reykjanes ist nah.
Am Abend fahren wir zum größten Vogelfelsen des Landes. Leider ist die Straße zum Krysuvikurberg zurzeit nicht PKW-tauglich und so gehen wir bei schöner Abendsonne die 5 km zu Fuß zum Meer.

Bei Ankunft an den Klippen spüren wir, dass es nun schon unsere zweite größere Wanderung an diesem Tag ist und dementsprechend lässt die Kondition so langsam nach.

Nach einer halben Stunde entlang der Felswände treten wir den Rückmarsch an, sind aber fest entschlossen, das erste Allradfahrzeug, das vorbeikommt, anzuhalten.

Wir haben Glück, denn zwei Isländer stehen mit ihren Hunden an den Klippen und wollen gerade aufbrechen. Sie nehmen uns mit und Highlight der Fahrt ist der 8-wöchige Labrador, der es sich bei uns auf dem Rücksitz gemütlich macht.
Müde kommen wir recht spät in Hafnafjördur an und in dieser Nacht schlafen wir tief und fest.

ÜN Hafnafjördur
374 km

08.06.2007 Reykjavik

Nachdem wir ausgeschlafen haben, fahren wir nach Reykjavik und sehen uns die Stadt an.

Es ist hier in Island wohl die einzige richtige Stadt, denn die anderen hatten außer Häfen nicht viel Sehenswertes zu bieten. Akureyri mit seinen Museen mal ausgenommen.

Reykjavik gefällt uns gut, die Flugzeugnachbarn laufen uns auch noch mal über den Weg und ansonsten klappern wir die üblichen Sehenswürdigkeiten ab. Was wir nicht schaffen, kommt morgen dran.

ÜN Hafnafjördur
60 km

09.06.2007 Reykjanes

Wir fahren morgens ins Freilichtmuseum Arbaejarsafn und weil Wochenende ist, erscheinen die Wärter in traditionellen Trachten. Das Museum ist ausgesprochen sehenswert und man kann viele Häuser aus verschiedenen Zeitepochen ansehen. Bauernhof, Wohnhäuser, Kaufmannsladen, Autowerkstatt und Ballsaal sind zu sehen und alle sind sehr liebevoll eingerichtet.

Mittags fahren wir in die Stadt und sehen uns die restlichen Sehenswürdigkeiten Reykjaviks an. Danach fahren wir nach Seltun, einem sehr schönen Solfatarenfeld an der Südküste Reykjanes. Hier stinkt und brodelt es ganz schön und wir fotografieren viel. Sehr sehenswert!

Unsere letzte Wanderung in Island führt uns erneut zum Vogelfelsen Krysuvikurberg, aber heute laufen wir einen anderen Weg, der am Parkplatz der Straße 42 beginnt. Nach einer Stunde haben wir den Leuchtturm erreicht, allerdings ist der Weg teilweise schwierig zu laufen. Viele Steine, Grashügel und trockene Flussbetten sind zu passieren, aber wir würden den Weg dem vom Vortag trotzdem wieder vorziehen, weil er die Strecke erheblich verkürzt. Puffins sehen wir an den Klippen leider nicht, obwohl es hier welche geben soll.

Am Abend gönnen wir uns ein paar erholsame Stunden in der Blauen Lagune und fahren danach zurück nach Hafnafjördur.

ÜN Hafnafjördur
124 km

10.06.2007 Reykjanes

Wir schlafen aus und den Morgen verbringen wir mit dem Packen unserer Rucksäcke. Es ist unser letzter Urlaubstag. Die Abgabe des Mietwagens verläuft problemlos und die Zeit bis zum Abflug vertreiben wir uns mit dem Anschauen des Videofilms.

Wir haben viel gesehen und erlebt, aber einige Regionen müssen wir uns in einem zukünftigen Urlaub anschauen.
Die Ringstraße ist gut in zwei Wochen zu umrunden, aber unser Abstecher in die Westfjorde ist mit viel Zeitaufwand und Fahrerei verbunden gewesen. Wir fanden ihn sehr lohnend, alleine schon wegen dem Vogelfelsen Latrabjarg und den Ausblicken auf Isafjördur. Die Strecke von ca. 1000 km ist aber sicher nicht jedermanns Sache.

Als Reisezeit war wir die Vorsaison ideal. Oft waren wir ganz alleine an den Sehenswürdigkeiten und fanden fast immer problemlos Unterkünfte ohne vorreservieren zu müssen.

ÜN Hafnafjördur

40 km

©2007 Olaf Essing